Haus des Schnitzers

verlassenes Haus des Schnitzers in Sachsen im Erzgebirge - Lost Places Sachsen

Das Haus des Schnitzers ist ein Lost Place, welcher sich ganz unscheinbar in einem Dorf in Sachsen befindet. Hier lebte einst ein Schnitzer und seine Gattin. Geboren wurde er 1916. Seine Gattin kam 1920 zur Welt. Beide hatten eine Tochter, welche ihren Eltern später Zwillinge als Enkel schenkte. Dies veranschaulichten mehrere der noch auf der Schrankwand stehenden Fotografien. Sie zeigen wie Oma stolz in ihrem Sessel sitzt und sich an ihren Enkeln erfreut. Wann das mittlerweile verlassene Mehrfamilienhaus erbaut wurde, ließ sich nicht herausfinden. Bewohnt wurde es bis zum August des Jahres 2007. Zuletzt lebte allerdings nur noch seine Gattin im Haus, welche durch einen ambulanten Pflegedienst gepflegt wurde.

Kriegsgefangener in Russland

In jungen Jahren musste der Schnitzer im Zweiten Weltkrieg zum Kampf an die Front. Dort wurde er nach dem Sieg Russlands in Gefangenschaft genommen. Dies scheint die schlimmste Zeit seines Lebens gewesen zu sein. Er schrieb vom Jahre 1946 bis ins Jahr 1949 unzählige Briefe in die Heimat. Die ersten Briefe galten seiner Gattin. In jedem folgenden Brief wurde seine zunehmende Verzweiflung spürbar. Das Problem daran war, dass er keine Antwort auf all seine Fragen bekam. Viele Jahre der Ungewissheit folgten. Ob seine Briefe erst später ankamen oder die Antworten der Gattin Russland nicht erreichten ist unklar. Später schrieb er auch an Ihre Eltern Briefe in denen er praktisch darum bettelte Informationen zu bekommen. Was er in dieser Zeit durchmachen musste lässt sich nur erahnen. Eine fürchterliche Vorstellung.

Zwangsvermietung in der DDR

Das Ehepaar lebte zum Ende vorrangig im Erdgeschoss, denn altersbedingt fiel der Gang ins Obergeschoss sicher zunehmend schwerer. Dieses schienen sie aber ursprünglich für sich genutzt zu haben, da sich auch dort persönliche Unterlagen befanden. In der ehemaligen DDR war eine der beiden Wohnungen noch vermietet. Als diese jedoch frei wurde, bekam das Ehepaar Post vom Bürgermeister und dem Kreisgericht. Diese sahen es 1982 vor, eine junge Frau im Haus des Schnitzers unterzubringen. Auch der Versuch diesem aus dem Wege zu gehen war erfolglos. Die junge Frau schien dem Ehepaar damals zunehmend zur Last zu fallen. Somit wurde seitens des Schnitzers 1984 erneut darum gebeten, der jungen Dame anderweitig Wohnraum zu vermitteln. Wie lang die Frau allerdings noch mit im Haus lebte ist unklar.

Des Schnitzers Leidenschaften

In dem verlassenen Gebäude befanden sich viele Hinweise darauf, was den ehemaligen Schnitzer zu Lebzeiten begeisterte. Außer seiner beruflichen Leidenschaft für das Schnitzen interessierte er sich allem Anschein nach auch für Autos. Es befand sich ein komplett zerlegter Trabant im Gebäude. Die Teile des Fahrzeugs füllten ein gesamtes Zimmer im Obergeschoss. Auch generell war er vermutlich für jede Form von Handwerk zu begeistern, denn es waren insgesamt 3 Werkstätten mit mehreren Werkbänken und einer Vielzahl von Werkzeugen im Haus vorhanden. Viele seiner geschnitzten Werke befinden sich noch im Haus. Besonders schön anzusehen war die Sammlung von Bergmännern.

Vom Wohnhaus zum Lost Place

Warum das Haus nun verlassen ist ließ sich nicht herausfinden. Die Tochter wird sicherlich selbst schon zu alt gewesen sein um sich darum zu kümmern. Warum allerdings die Zwillinge kein Interesse an dem Gebäude hatten oder zumindest nicht versuchten es zu veräußern ist fraglich. Somit entwickelte sich das Haus des Schnitzers nun zu einem Lost Place der unter anderem in letzter Zeit Tieren eine Zuflucht bot. Einige Knochen von Beute lassen zumindest darauf schließen. Bleibt zu hoffen, das dieses verlassene Gebäude und alle damit verbundenen Erinnerungen an vergangene Zeit noch lang in diesem Zustand erhalten bleiben.

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